Eine großartige Gelegenheit, zum Nordkap zu radeln, bot sich dieses Jahr mit dem Northcape 4000 Event an. Was das genau ist, erfahrt ihr im nächsten Abschnitt. Dies ist auch für mich eine neue Erfahrung, da ich mein bewährtes Touringbike gegen mein Rennrad eintausche und so deutlich leichter, schneller, aber auch weitaus unflexibler unterwegs sein werde. Zumal ich mein Körper darauf vorbereiten muss, 250 bis 300 km am Tag zurückzulegen – und das über mehrere Wochen hinaus. Aber hey, wer seine Grenzen verschieben möchte, der muss sich auch neuen Herausforderungen stellen!
Über das Northcape 4000 Race
Beim Northcape 4000 handelt es sich um ein unsupportetes Ultracycling Race von Turin bis zum Nordkap nach Norwegen. "Unsupportet" bedeutet in diesem Sinne, dass keine Hilfe von außen entgegengenommen werden darf. Der Startschuss ist am 22. Juli 2023.
Mit seinen 4.200km gilt es neben dem Transcontinental Race als eines der längsten Ultracycling Rennen in Europa. Nicht nur 10 Länder werden auf der langen Odyssee durchquert, sondern auch der nördliche Polarkreis überschritten, was für viele Abenteurer sicherlich eine reizvolle Challenge ist.
Der Startpunkt variiert von Jahr zu Jahr und ist in der diesjährigen und 6. Ausgabe in Turin. Auf der genau vorgegebenen Route werden die vier Checkpoints Lausanne, Paris, Oslo und Lappland angesteuert, bei denen man jeweils seinen ersehnten Stempel bekommt. Die zurückgelegte Strecke wird dabei per GPS getrackt und bei jedem dieser Etappenziele abgeglichen. Da das Event auf 25 Tage begrenzt ist, wird eine tägliche Durchschnittsdistanz von rund 170km vorausgesetzt.
Insgesamt stellen sich 280 internationale TeilnehmerInnen dieser schwierigen Aufgabe. So fordert sicherlich jede und jeder die eigene Leidensfähigkeit heraus.
Meine Vorbereitung
Die physische Vorbereitung auf das Race ist natürlich ein essenzieller und intensiver Faktor, bei weitem aber nicht der einzige. Nicht nur mein Körper muss fit sein, sondern auch mein Kopf – denn schlechte Witterungsbedingungen wie starker Gegenwind, Dauerregen und Hitze können einen schonmal auf die Probe stellen.
Auch mit der Einsamkeit muss man umgehen können, denn in der Regel sind Konversationen je nach Straßenbedingungen und Gesellschaft Mangelware. Eines meiner Mittel gegen Einsamkeit ist es, Musik zu hören und dabei laut mitzusingen. Ganz egal wie wenig ich dabei die Töne treffe. Oftmals verliere ich mich in meinen Gedanken und/oder schmiede bereits neue Abenteuerpläne.